Wie erkenne ich frühzeitig, dass mein Kind Probleme in der Schule hat? 6 Fragen – 6 Antworten

Nach einiger Zeit in der Schule wird es für Kinder nicht immer leichter. Es gibt immer wieder bessere Zeiten, dann geht es den Schülern wieder einmal nicht so gut. Ist das nur eine kurzzeitige Phase? Hat mein Kind ein Problem mit den Lehrern? Gibt es Probleme mit den Mitschülern? Oft sieht man erst viel später, wenn ein Kind Probleme in oder mit der Schule hat – nämlich dann, wenn es bereits viel zu spät ist. Doch wie können Sie frühzeitig erkennen, wann ein Problem ein ernstes Problem ist?

Ist es normal, dass Schüler nie Hausübungen haben?

Es gibt tatsächlich einige Lernmethoden, die ohne Hausübungen auskommen. Weiters gibt es auch Unterrichts-Phasen, in denen es nicht sinnvoll oder möglich ist, den Schülern Hausübungen zu geben.

Dass ihr Kind aber über einen längeren Zeitraum (ab 1 Monat) überhaupt keine Hausübungen zu machen hat, ist eher untypisch. Reden Sie einfach mal mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn! Oft kommt ein kleines Problem zum Vorschein, das schon mit einem einfachen Gespräch gelöst werden kann.

Schule schwänzen - Ist das schlimm?

Die kurze Antwort:
Ja!

Die lange Antwort:
Wenn Ihr Kind unerlaubt vom Unterricht fernbleibt, dann hat das immer Gründe. In den meisten Fällen handelt es sich um Prüfungsangst oder Schulstress. Weitere Gründe können Überforderung sein, hin und wieder auch Unterforderung.

Das wahre Problem an der Sache ist, dass das Schwänzen meistens in einem Teufelskreis endet. Zuerst sind es nur einige Stunden, am Ende ganze Tage die als Fehlstunden auftauchen. Durch das Versäumen der Lerninhalte erhöhen sich der Stress und die Angst leider immer mehr und - richtig - Schüler schwänzen wieder.

Gespräche sind das beste Mittel in so einer Phase. Reden Sie ganz offen mit Ihren Kindern über Probleme und Ängste. Sehr oft findet man relativ rasch eine Erklärung dafür - der erste Schritt für eine Lösung.

Mein/e Tocher/Sohn hat keine Lust zu lernen. Ist sie/er über-/unterfordert?

Sehr oft kommt es vor, dass Schüler/innen sich nicht dazu überwinden können zu lernen. Es wird hinausgezögert, solange es geht und dann kommt Panik auf. In letzter Minute wird möglichst viel gelernt. Diese Situation ist ein Problem!

Richtig ernsthaft wird das Problem aber, wenn sich das auch auf das tägliche Leben überträgt und eine Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit auftritt. Schüler/innen verbringen den Großteil Ihrer Freizeit mit der selben Beschäftigung, egal ob Computerspiele, Fernsehen oder sonstiges.

Die Ursache dafür könnte Lernstress oder Lernangst sein. Ein Teufelskreis, aus dem man allein nur mehr sehr schwer heraus kommt. Abhilfe kann hier (fast) nur professionelle Hilfe schaffen. Lerncoaching mit all den Vorteilen ist hier ein sehr guter Ansatz, um das Problem aus der Welt zu schaffen.

Mein Kind ist ständig krank. Kann das auch psychische Hintergründe haben?

Schüler stehen in der heutigen Zeit unter ständigem Erfolgsdruck. Das beginnt schon in der Volksschule mit "die anderen haben nur 1er, wieso hab ich einen 2er?" und geht weiter bis in die Oberstufe, in der wöchentlich 2-3 Tests auf dem Programm stehen.

Manche Schüler kommen besser damit zurecht als andere. Die eine Gruppe kämpft sich durch und erzielt ganz gute Leistungen, die andere Gruppe grübelt bei jedem Misserfolg und denkt nach und verkrampft ganz schlussendlich einfach.

Dieses geistige Verkrampfen führt nicht selten zu gesundheitlichen Problemen. Die häufigsten Symptome sind

  • Magenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Verspannungen
  • ...

Mein Kind hat vollkommen unordentliche Mitschriften. Muss ich mich darum kümmern?

Es gibt Schlager-Fans - es gibt Rock-Fans.
Es gibt Naschkatzen - es gibt herzhafte Jausner.
Es gibt ordentliche Erwachsene - es gibt unordentliche Erwachsene.
Es gibt ordentliche Schüler - es gibt unordentliche Schüler.

Jeder hat so seine Eigenheiten. Manche Schüler fühlen sich in einem "geordneten Chaos" einfach wohler, andere wiederum brauchen eine genaue Ordnung auf ihrem Schreibtisch oder in ihren Lernunterlagen.

Der Umstand, dass Ihr/e Tocher/Sohn (nach außen hin) unordentliche Mitschriften hat, ist noch lange kein Anzeichen für Probleme in der Schule. Beobachten Sie einfach die Leistungen, die Ihr Kind erzielt und die Freude, mit der Ihr Kind in die Schule geht. Das ist viel aussagekräftiger als eine ordentliche Mitschrift.

Mein/e Tochter/Sohn hat unvollständige Lernunterlagen. Wie soll sie/er die Prüfungen schaffen?

Zuallererst: Keine Panik! Viele Schüler lernen einfach durch Zuhören und/oder Ausprobieren am besten. Wenn das der Fall ist, dann ist eine vollständige Mitschrift gar nicht so entscheidend für den schulischen Erfolg. Ihr Kind lernt einfach während des Unterrichts genug, um die Prüfungen super zu bestehen.

Wenn das allerdings nicht der Fall ist, dann kann das auf viele Probleme hindeuten.

  • Überforderung
  • Unterforderung (und somit Ablenkung während des Unterrichts)
  • Schwänzen
  • ...

In diesem Fall sollten Sie sich mal mit Ihrem Kind unterhalten und besprechen, woran es liegt. Hilfreiche Hinweise kann auch das Lerncoaching bieten (z.B. Schüler-Zeit-Management).

Die nächsten Schritte:

Kontakt zu Prof. MMag. Walter Pobaschnig:
per E-Mail, Formular oder Telefon: 0664 / 421 81 81